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Klinges Skulpturen umarmen das märchenhafte Dinkelsbühl

Verantwortlicher Autor: Ekkehart Nupnau Dinkelsbühl, 30.03.2025, 12:24 Uhr
Presse-Ressort von: Ekkehart Nupnau Bericht 4331x gelesen
Klinges Skulpturen ein Augenschmaus vor der Kulisse Dinkelsbühls
Klinges Skulpturen ein Augenschmaus vor der Kulisse Dinkelsbühls   Bild: Ekkehart Nupnau

Dinkelsbühl [ENA] Dietrich Klinges Skulpturenpark wurde vor einer Woche in der Dinkelsbühler Altstadt eingeweiht. 20 Bronzefiguren mit einem siebenstelligen Versicherungswert wurden in Deutschlands schönster Altstadt (Focus) aufgestellt. Ein geniales Miteinander. OB Dr. Hammer spricht von einem rätselhaften Zauber.

Bei der Einweihung des Skulpturenparks im frequentierten Spitalhof betonte Oberbürgermeister Dr. Christoph Hammer, dass die Kultur in Dinkelsbühl schon immer eine herausragende Rolle gespielt habe. Während vielerorts bei Finanzproblemen Hand an den Kulturetat angelegt werde, suche man in Dinkelsbühl neue Wege um den Artikel 3 der Landesverfassung zu leben. Dieser betont ausdrücklich den Kulturstaat Bayern. Mit dem international beachtenswerten Skulpturenpark Klinges hat die Märchenstadt an der Wörnitz einen Glanzpunkt gesetzt, an dem sich Einwohner, Kunstfreunde und der internationale Touristenstrom bis zum 19. Oktober 2025 erfreuen können. Die 20 Skulpturen umarmen die märchenhafte Kulisse und bilden mit ihr ein liebevolles Miteinander.

Joseph Antenucci Becherer hielt eine wundervolle Laudatio auf Dietrich Klinges künstlerisches Schaffen.

Gastredner Joseph Antenucci Becherer war eigens aus den Vereinigten Staaten angereist. Dort hat er eine Professur an der University of Notre Dame und ist auch Leiter des Raclin Murphy Museums of Art. Während der sympathische und bescheidene Klinge äußerst entspannt inmitten des Publikums stand, waren die Worte Becherers ein Wohlklang im historischen Spitalhof. Klinge sei ein figürlicher Bildhauer. "In seinen Figuren erkennen wir in Teilen auch ein Stück von uns selbst. Die ganze Figur springt vor uns ins Leben." Bekannt wurde Klinge durch seine Skulpturen aus Holz und Bronze. Es sind Bronzegüsse, die mit Hilfe von Urmodellen aus Holz vermoderter Äste, Stämme und Wurzeln erstellt wurden.

Dietrich Klinge vor seiner Skulptur Gordian IX am Münster
OB Hammer (li) mit Dietrich Klinge (re) in entspannter Runde
Nightheart II - Nachdenkliches vor dem Dinkelsbühler Rathaus

Klinges Skulpturen entfalten ihre physische Präsenz im Raum. Die dreidimensionalen Figuren können von allen Seiten betrachtet werden. Kein Blickwinkel ist festgelegt. Die 20 Werke sind eine greifbare Darstellung menschlicher Kreativität, Sie spiegeln Werte, Überzeugungen und Emotionen in ihrer Dreidimensionalität wider. Sie sind ein einzigartiges Ausdrucksmittel, das ein Publikum jeden Alters begeistert und inspiriert. Betrachter der 3-er Reihe auf der Bleichwiese erlebten Überraschendes. Sie umgehen das Objekt, suchen immer neue Blickwinkel und je nach Lichteinfall ändert sich die Wahrnehmung und augenblickliche Interpretation. Von tiefer Traurigkeit bei diffusem Licht sendet die Skulptur im Sonnenglanz Freundlichkeit und Zuversicht.

Beim Rundgang erleben die Besucher nicht nur Klinges Kreativität. Willi Stöhr schrieb über den 72-jährigen Ausnahmekünstler, der seit mehr als 25 Jahren in Dinkelsbühls Ortsteil Weidelbach seine neue Heimat gefunden hat, Dietrich Klinges Werk gelinge etwas ganz Außergewöhnliches. Es ist interpretationsoffen. Seine Bronzen sind Deutungsangebote, die frei lassen und Freiheit gewähren. Bei einer Befragung wünschen sich die Kunstinteressierten Verbesserungen. Sandra Ougu aus Schwäbisch Gmünd vermisste bei dem 90-minütigen Stadtrundgang Hinweise auf die Klinge-Schau. Cornelia Scharf aus Nürnberg fehlt jegliche Orientierung, wie der Rundgang verläuft. Schilder seien wünschenswert. Maria Wenng aus Dinkelsbühl freut sich über die Phantasiereise.

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