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Gregor Hildebrandt in Rostock mit Weltpremiere

Verantwortlicher Autor: Ekkehart Nupnau Rostock, 09.03.2024, 20:05 Uhr
Presse-Ressort von: Ekkehart Nupnau Bericht 6140x gelesen
Rostocks Kunsthallenchef ist stolz auf Gregor Hildebrandts Installation
Rostocks Kunsthallenchef ist stolz auf Gregor Hildebrandts Installation   Bild: Ekkehart Nupnau

Rostock [ENA] 1400 meist strahlend blaue Unikate verwandeln aktuell den White Cube der Kunsthalle Rostock in einen besonders magischen Ort. Geschaffen hat ihn Gregor Hildebrandt mit seiner Installation " Blau im Gedächtnis" - einer Hommage an die Berliner Gedächtniskirche.

Die Installation ist der Blickfang schlechthin. Die farbgewaltige U-Form zieht die Besucher magisch an. Das leuchtende Blau mit vereinzelten roten und gelben Nuancen ist das Ergebnis einer wochenlangen Aufbauarbeit. Jedes dieser individuell gefertigten Elemente ist einzeln archiviert und nummeriert und hat seinen Platz im Ensemble. Sechs Personen tüftelten eine Woche lang in schwindelnder Höhe, arbeiteten punktgenau mit dem Laserstrahl und platzierten jedes einzelne Element an zwei Nägelchen. Das Material ist besonders. Hildebrandt verwendet hier Vinylschallplatten, zerfräst sie und fügt sie neu zusammen mit seiner Malerei Die Plattenrillen sind bei nahem Hinsehen sichtbar, der Song von Hildegard Knef weckt Erinnerungen, wird lebendig.

Kunsthallenchef Dr. Neumann ist fasziniert von Hildebrandts Art Kunst zu schaffen. Sie bringe eine besondere Sinnlichkeit in den Raum. Mit dem Block "Blau im Gedächtnis" schafft Hildebrandt eine besondere Hommage an die Berliner Gedächtniskirche. Dieses Farbenspiel lässt keinen Zweifel aufkommen. Ebenso ist der Ort hier jetzt ein besonderer Platz des Gedenkens, der Mahnung, des Beisichseins und der Positionierung. Ein Mahnmal zur richtigen Zeit. Deutlich über 300.000 € waren die Kosten für diese aufwändige Installation. Gut angelegt, fragt man die Besucher, wie sie sich fühlen. Jeder hat seine eigenen Erinnerungen- schmerzhafte wie der Terrorüberfall am Breitscheidplatz oder die Familienverluste im 2. Weltkrieg.

Gregor Hildebrandt und Dr. Neumann können stolz auf ihre besondere Ausstellung sein.
Die Fachpresse berichtet bundesweit
Die Verwendung der besonderen Materialien erklärt der Künstler intensiv.

Bei der Ausstellungseröffnung konnte der Kunsthallenchef einen doppelten Sieg einfahren. Erstens hatte sein FC Hansa Rostock in Braunschweig drei wichtige Punkte erklommen und zweitens bekommt der rührige Macher von allen Seiten zu spüren, dass der stetige Aufschwung der Rostocker Kunsthalle nicht zu bremsen ist und sie deutschlandweit immer bedeutsamer wird. Besucherin Sabine Hötschkes, Mitglied der Kunstfreunde formulierte es so: " Die Ausstellung ist weltmännisch mit Metropolenflair." Die Bandbreite der Werke ist groß, einmalig - sie präsentiert Arbeiten aus zwei Jahrzehnten, von Malerei, Skulptur und Installation. Sie variiert ständig zwischen Figuration und Abstraktion. Die Grenzen zwischen Realität und Illusion verschwimmen.

Kurator Stephan Koal und Dr. Jörg-Uwe Neumann
Vergessene Materialien - Filz von Tonbandkassetten zur Kunst geformt
Spekatakuläre Wand am Treppenaufgang: Verformte Laserdiskscheiben akribisch montiert.
Im abgedunkelten Raum auf 24 Metern ein faszinierendes Bild,das Erinnerungen weckt.

Die häufig mit Songtexten betitelten Arbeiten fungieren auf zwei Ebenen als Erinnerungsträger. Einerseits weckt das Material selbst Erinnerungen an alte Zeiten. Die Bespielung der Bänder, Platten, Discs mit Songs beispielsweise der Knef sorgen für zusätzliche Emotionen und Gedanken an Erlebtes und die Zeit. " Nah am Wasser " ist die thematische Ausstellung tituliert. Sie dokumentiert Werke aus 20 Jahren, wobei ein bedeutender Part der Werke im Titel oder im Motiv die Aura von Meer, Lagune, See oder Regen einfängt. Gewaltig sind die Maße des größten Exponats 24 Meter in der Länge und drei Meter in der Höhe. Dabei hat er weiße Wände beklebt und zerschnittene Videobänder positioniert, auch wieder entfernt. So entstand das Bild "Star Trek".

Die Ausstellung in der Hamburger Str.40 in Rostock endet am 20.Mai 2024. Sie ist außer montags von 11.00 - 18.00 zu besichtigen. Sie ist der Auftakt für eine massive Kunstschau im März. vom 17.3.-20.5. Eröffnet Olaf Heine - Hoffotograf von Fury in the Slaughterhouse und Porträtist von Bon Jovi, Sting u.a seine Schau "Rwandan Daughters". Vom 22.3.-20.Mai wird mit 31 renommierten, internationalen Künstlern an 1914/1918 erinnert. " Damals nicht, jetzt nicht, niemals!" Den Schlusspunkt setzt Clemens Krauss im Schaudepot vom 24.März bis 9. Juni. " Von nun an!" - zukunftweisendes Zusammenspiel von Kunst und Analyse.

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